Kino: „ Radioaktive Wölfe“

Dokumentarfilm 50 Minuten im Rahmen der Ökofilmtour Brandenburg
Anschließend Gelegenheit zum Gespräch mit der Biologin und Wolfsexpertin Yvette Krummheuer
Start 20:15 Uhr Eintritt Spende

25 Jahre nach dem Super-GAU sind 3.000 Quadratkilometer rund um Tschernobyl immer noch verbotene Zone, allerdings nur für Menschen. Nach der Reaktorkatastrophe am 26. April 1986 wurden etwa 150 Ortschaften mit mehr als 150.000 Bewohnern evakuiert. Unbehindert durch den Menschen haben sich seither in der Zone zahlreiche Wildtierarten angesiedelt.

Unbeabsichtigt läuft ein riesiges ökologisches Experiment ab. Riesige Rudel von Wölfen haben die Region erobert und streifen durch die Schwemmgebiete des Prypjat und die verlassenen Siedlungen. Mit der neuen Vegetation sind Bisons, Luchse und Wölfe zurückgekehrt. Für diese Dokumentation konnte erstmals ein westliches Filmteam in die verbotene Zone vordringen und dieser spektakulären Wiederkehr der Natur nachforschen.

Das österreichisch-weißrussische Kamerateam hat mehr Zeit in der verbotenen Zone verbracht als irgendein anderes Medienteam zuvor – mehr als 100 Drehtage, verteilt über ein ganzes Jahr. Außerdem waren sie das erste ausländische Filmteam, das im weißrussischen Teil der Zone gedreht hat, und es brachte nicht nur die ersten Flugaufnahmen aus der Zone seit 20 Jahren zurück, sondern auch historisches Archivmaterial, das im Westen noch nie gezeigt wurde.

Die ersten Wölfe in der Zone wurde gefangen und mit Sendern ausgestattet, um Fakten über ihr Territorial- und Migrationsverhalten, den Grad der Verstrahlung und den Gesundheitszustand zu sammeln.

Aus der Sicht der Wölfe von Tschernobyl wird dem Publikum ein 360-Grad-Schwenk über das mittlerweile wohl wildeste Gebiet Europas geboten, das der Forscher Promberger als das größte Freiluft-Experimentallabor der Welt bezeichnet. Ist Tschernobyl ein Fenster in eine Vergangenheit vor dem Menschen? Oder in eine Zukunft nach dem Kollaps unserer Zivilisation?